Nummeriert und vom Autor signiert
Der Mensch: ein kurzes Aufblitzen in der Nacht des Universums, geboren »rittlings über dem Grabe« (wie Beckett sagt), und doch der bewussten Teilhabe an der Unendlichkeit fähig. In Christoph Janacs’ neuestem Gedichtband ist der Tod als das Nichtfassbare das Zentrum, um das die einzelnen Texte sich drehen wie ein Kreisel um seine Achse. In einer Vielfalt lyrischer Formen (von Sentenzen bis zum Strophengedicht) und auf verschiedenen Wegen der Annäherung sind diese Texte eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Tod und den Fragen, die er auslöst. Düstere Texte? Nein, vielmehr: erhellendes Dunkel. Denn wer sich dem Schmerz, der den Blick weitet, stellt, für den wird die irisierende Nacht zu einer Zeit der Erkenntnis, die unsere Existenz in ihren Paradoxien erfasst.
Christoph Janacs legt mit »draußen die Nacht in uns« einen symmetrisch komponierten, in sich verwobenen Gedichtband vor, der explizit wie auch verdeckt vielfach auf Dichterkollegen Bezug nimmt.
PROMETHEUS, ENTFESSELT
I
die Schmieden verrostet, der Steinbruch verwaist. an den Wänden, die blieben,
Steinbrech und ein paar Zeichen. unübersetzbar das Lächeln der Schriftdie Erde liest uns
Zeit, das ist die Wunde, die sich nicht schließt, der wiederkehrende Schnabel,
der Schatten, der kreist, bis er zustößt, eins mit der Beute wirdvielleicht müsste man nur aufhören
hier, unter Ruinen, endlich gefunden den Ort des Schmerzes. die Erinnerung:
der geduckt lebende Mensch; der lauernde Gott. nachwächst die Zeitdie Erde will uns haben. alle
Christoph Janacs, »draußen die Nacht in uns«. Gedichte
Originalausgabe
136 Seiten, Hardcover, Fadenheftung, mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Limitierte, nummerierte und signierte Auflage von 500 Exemplaren
€ 20,– inkl. MwSt
ISBN 978-3-902113-11-5
Erschienen im Mai 2002