Grüner Tee – Schwarzes Leben

Hamed Abboud

Aus dem Arabischen von Larissa Bender
Zweisprachige Ausgabe

In seinen bisherigen Büchern erzählte Hamed Abboud über den syrischen Bürgerkrieg, seine lange Flucht nach Europa, vom langsamen Ankommen in Österreich und seinem in Syrien zurückgebliebenen Vater. Die Geschichten in seinem neuen Buch pendeln zwischen Syrien und Österreich hin und her. Sie erzählen von der ganz anderen Kaffeehaustradition in seiner früheren Heimat und davon, wie er durch das Kaffeesatzlesen seiner Mutter zum Autor wurde.

Er denkt über deutsche und syrische Straßennamen nach oder wie man der eigenen Mutter erklärt, dass ihr Lieblingsgetränk Nescafé in Europa verpönt ist. Im Kino beim Film Auf einer Couch in Tunis stößt sich Hamed Abboud an der stereotypen Darstellung der arabischen Bevölkerung und nimmt dies zum Anlass zu fragen, ob manche der im Westen verbreiteten Klischees über die Araber einen Funken Wahrheit in sich tragen.

Mit Gelassenheit und Humor geht Hamed Abboud in den 13 Geschichten und den dazwischen eingestreuten Mikrotexten kleineren und größeren interkulturellen Missverständnissen und Konflikten nach, betrachtet sie aus verschiedenen Winkeln und gewährt damit einen neuen Blick auf die fremde wie die eigene Kultur.

Noch nie habe ich hierzulande jemanden getroffen, der sein Geburtsdatum nicht kennt. Manch einer überraschte mich sogar mit der genauen Uhrzeit seiner Geburt, während woanders die Leute im besten Fall eine ungefähre Vorstellung bezüglich ihres eigenen Entstehungsdatums haben. Sie wachsen auf mit irgendwelchen willkürlichen Narrativen, belastet mit einem historischen Meilenstein, der an die Neueinführung einer Währung oder an einen schwarzen Sandsturm erinnert, der die Sonne verfinstert, indessen das Neugeborene seine ersten Atemzüge macht.


Hamed Abboud, »Grüner Tee – Schwarzes Leben«
Zweisprachige Originalausgabe
Aus dem Arabischen übersetzt von Larissa Bender
ca. 160 Seiten, Englische Broschur, Fadenheftung
ca. € 24,– inkl. MwSt
ISBN 978-3-902951-84-7
Erscheint im Januar 2026


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