Statt an Ende, Ziel oder suspekten Sinnangeboten orientiert sich Franz Dodels 2002 begonnenes Endlosgedicht an der Offenheit von schweifender Reflexion und sinnlich genauer Wahrnehmung. So überrascht es nicht, dass »Nicht bei Trost« inzwischen auf über 57 000 Verse angewachsen ist. Der ruhige rhythmische Wortstrom des Kettenhaikus nimmt Bilder, Erinnerungen und Zitate in sich auf, dreht sie weiter, lässt sie wieder los. Franz Dodels »leichtfüßig mäandrierende Reflexion über Gott, die Welt und das Ich« (Beat Mazenauer) verleitet den Leser zu weiteren Abschweifungen über das Buch hinaus.
Der nun vorliegende neunte Band von »Nicht bei Trost« mit dem Titel »Fermaten« umfasst die Verse 48 001–54 000 und erscheint in derselben Ausstattung wie die bisherigen Bände: feinstes Dünndruckpapier im geschmeidigen Lederfasereinband.
»Als work in progress auf der vergeblichen Suche nach dem Alpha und dem Omega gelingt Franz Dodel in »Nicht bei Trost« schlicht wunderschöne Poesie, die beispiellose Ruhe ausstrahlt und Trost spendet. Und das allen Zweifeln zum Trotz.«
Maximilian Mengeringhaus, FAZ
die Vögel nur sie
verwandeln die mächtige
Substanz der Trauer
in Leichtigkeit und Gesang
aus meinem Fenster
sehe ich wie sorglos sie
hin- und herhuschen
zwischen dem Goldregen und
den dunkelroten
Blättern des Blutbuchenstrauchs
es kümmert sie nicht
dass ihr vergänglicher Leib
keine Verbindung
herstellt zur Illusion
einer Wahrheit was
sie anstreben ist stets die
Rückkehr zur Freiheit
jeder Augenblick verlangt
ihre ganze und
machtlose Aufmerksamkeit
Franz Dodel, »Nicht bei Trost«. Fermaten
Originalausgabe
Mit Illustrationen von Serafine Frey
ca. 608 Seiten, Dünndruckpapier, Lederfasereinband, Fadenheftung
ca. € 33,– inkl. MwSt
ISBN 978-3-902951-87-8
Erscheint im April 2026
