
Seit 20 Jahren schreibt Franz Dodel an seinem einzigartigen Endlos-Poem »Nicht bei Trost«, das inzwischen auf über 42 000 Verse mit abwechselnd 5 und 7 Silben angewachsen ist. Täglich arbeitet der Autor an dem sich wie von selbst fortspinnenden Textgewebe, das sich nicht an Ende, Ziel und suspekten Trostangeboten orientiert, sondern an der Offenheit schweifender Reflexion und sinnlich genauer Betrachtung. Durch den ruhigen rhythmischen Wortstrom fügen sich die Fülle von Dodels Bildern und Zitaten, biografische Erinnerungsbruchstücke und Naturbetrachtung zu einer »leichtfüßig mäandrierenden Reflexion über Gott, die Welt und das Ich« (Beat Mazenauer).
Der nun vorliegende siebte Teil von »Nicht bei Trost« umfasst die Verse 36 001–42 000 und erscheint in derselben Ausstattung wie die bisherigen Bände: feinstes Dünndruckpapier im geschmeidigen Lederfasereinband.
»Man nimmt dieses wunderschöne Buch gerne in die Hand und lässt sich von den Versen fesseln und mitziehen. Nicht bei Trost ist ein Sich-Treiben, das in den Bann zieht. Man wird – wo auch immer man einsteigt – sanft umgarnt von den Silbenbanden und kann nach einiger Zeit nicht umhin, selbst ins 5-7-5-7 Denk-, Kontemplations- und Dichtschema zu fallen. Ein sanfter Fall, der ungeahnte Türen öffnet.«
Markus Köhle, Schweizer Monatshefte
wie unterschiedlich
Stille sich wahrnehmen lässt
der Wachzustand des
Raumes bestimmt das Gemisch
von Abwesendem
und von dem was bleibt: Stille
unüberhörbar
doch wird die Stille bedroht
selbst in den weiten
Räumen des Meers leiden die
Fische unter den
lärmenden Schiffsmotoren
ihr Gehör stumpft ab
während Millionen von
Jahren hörten sie
nichts als das leise Rauschen
wenn Wasser ihre
Kiemen durchströmte hörbar
war der dumpfe Schlag
wenn die Schwanzflosse den Leib
vorwärtsschnellen ließ
Franz Dodel, »Nicht bei Trost«. Tessitura
Originalausgabe
Mit Illustrationen von Serafine Frey
ca. 608 Seiten, Dünndruckpapier, Lederfasereinband, Fadenheftung
ca. € 30,– inkl. MwSt
ISBN 978-3-902951-71-7
Erscheint Anfang Juni 2023